Lippische Rose

 Auswanderung Lippe-USA 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.

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Lippische Landeszeitung von Freitag den 5 August 2005

Auswandererteam
Präsentierten die Auswanderer-Datenbank: Simone Quadfasel, Dietmar Willer
und Dr. Bettina Joergens (von links) vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold.
FOTO: PREUSS

Elektronische Anlaufstelle
Datenbank über Lipper in den USA eingerichtet

■ Detmold (da). Nach groben Schätzungen sind im 19. Jahrhundert rund 20 000 Lipper in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Um deren Nachkommen beiderseits des Atlantiks eine elektronische Anlaufstelle zu bieten, bauen Mitglieder des Genealogischen Arbeitskreises im Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe eine Datenbank auf.
Gestern wurde sie im Staatsarchiv vorgestellt. Wie aufwändig die Beschaffung von Informationen ist, musste Dietmar Willer am eigenen Leibe erfahren. In mühevoller Kleinarbeit wertete er über viele Jahre amerikanische Einwanderungs- und Passagierlisten aus. Anschließend glich er diese Daten mit jenen ab, die der Archivar Fritz Verdenhalven in seinem längst vergriffenen, zweibändigen Standardwerk über „Die Auswanderer aus dem Fürstentum Lippe“ erhoben hatte.
Weitere Erkenntnisse ergaben sich aus einer amerikanischen Volkszählung des Jahres 1880. Doch damit ist die Arbeit noch lange nicht beendet, gibt es doch noch Spuren in vielen Archiven.
Eigentlich ist eine solche Aufgabe nie abgeschlossen, wie Wolfgang Bechtel vom Genealogischen Arbeitskreis aus Erfahrung weiß, gibt es doch immer wieder neue Erkenntnisse über weitere Familienmitglieder. Das hat auch damit zu tun, dass viele Auswanderer gar nicht offiziell erfasst wurden, Listen fehlerhaft sind oder Menschen ihren Namen geändert haben.
Gegenwärtig sind mehr als 10 000 Datensätze erfasst, doch das Projekt soll kontinuierlich wachsen. Die Initiatoren, darunter auch Simone Quadfasel, Herbert Penke und Olaf Biere, hoffen zudem auf weitere Hinweise von Benutzern, die sich etwa auf Ahnenforschung begeben
– vor allem in den USA eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Aber auch Willer hat Verwandte aufgespürt – im Bundesstaat Missouri, seinerzeit eins der Hauptzielgebiete der Auswanderung, die zumeist aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte.
Ab sofort ist die Internetseite mit der Datenbank abrufbar. Man kann darin nach Namen und Herkunfts- beziehungsweise Niederlassungsorten recherchieren.
Ebenso möglich ist die Darstellung aller aus einem lippischen Ort ausgewanderten Personen oder aller Lipper in einer amerikanischen Stadt.
@www.lippe-auswanderer.de

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